Information für die Öffentlichkeit gemäß §8a i. V. m. Anhang V Teil 1 der Störfallverordnung (12. BImSchV)

1. Name oder Firma des Betreibers und vollständige Anschrift des Betriebsbereiches

OBO Bettermann Produktion Deutschland GmbH & Co.KG
Metallkompetenzzentrum
Fischkuhle 31
58710 Menden

2. Bestätigung des Betriebsbereichs

Der Betriebsbereich der Feuerverzinkerei einschließlich vorgeschalteter Vorbehandlung unterliegt der Störfallverordnung und entspricht einem Betrieb der unteren Klasse (früher: Grundpflichten der Störfallverordnung). Der Betriebsbereich wurde der Bezirksregierung Arnsberg am 8. März 2010 nach § 7 der 12. Bundesimmisionsschutz-Verordnung (12. BImSchV – Störfallverordnung) angezeigt.

3. Verständlich abgefasste Erläuterung der Tätigkeiten im Betriebsbereich

Im Metallkompetenzzentrum der OBO Bettermann Produktion Deutschland GmbH & Co. KG wird eine Anlage zur Feuerverzinkung von Stahlteilen (Elektroinstallationsmaterial) betrieben, welche eine vorgeschaltete nasschemische Vorbehandlung beinhaltet. Die gesamte nasschemische Vorbehandlung ist gekapselt und die entstehenden Emissionen werden abgesaugt und gereinigt.

Die Vorbehandlung  umfasst das Entfetten und Beizen sowie die Behandlung im Flussmittelbad. Ein Entzinkungsbad dient dazu, bei Fehlverzinkungen das Zink von der Oberfläche der Stahlteile zu entfernen. Dabei werden die eingesetzten Hilfsmittel wie Ketten, Traversen und Gestelle entzinkt, welche bei der Verzinkung der Stahlteile mit verzinkt worden waren. Die Badflüssigkeiten sind nicht flüchtig (gasen als Zinkverbindungen nicht aus) und befinden sich in einzelnen Bädern, die in ausreichend dimensionierten Auffangräumen aufgestellt sind.

Durch die Entfettung werden Rückstände von Ölen und Fetten auf der Oberfläche der Stahlteile entfernt. Zur Entfettung kommen wässrige, saure Entfettungsmittel zur Anwendung. Im nächsten Schritt erfolgt eine Beizbehandlung mittels verdünnter wässriger Salzsäure (max. 15 Prozent) zur Entfernung von Rost und Zunder und zur Herstellung einer metallisch blanken Oberfläche der Stahlteile.

Nach einem zweistufigem Spülprozess in Wasserbädern erfolgt die Behandlung im Flussmittelbad. Das Flussmittel, eine Mischung aus Zink- und Ammoniumchlorid in wässriger Lösung, nimmt eine letzte, intensive Feinreinigung vor und erhöht die Benetzungsfähigkeit zwischen der Stahloberfläche und dem schmelzflüssigen Zink.

Nach dem Auftrocknen des Flussmittels in einem Trockenofen wird das Verzinkungsgut in die flüssige Zinkschmelze (Temperatur 450°C) eingetaucht.

Beim Prozess des Verzinkens fallen Filterstaub und Zinkasche (Zinkbadabschöpfungen) an. Das geschieht dadurch, dass vor Entnahme der Stahlteile aus der Zinkbadschmelze die Oberfläche des Zinkbades abgestreift wird, um Anhaftungen am verzinkten Material zu vermeiden. Der Filterstaub fällt beim Entstauben der aus dem eingehausten Verzinkungskessel abgesaugten Abluft an.

4. Bezeichnung oder Gefahreneinstufung der vorhandenen relevanten gefährlichen Stoffe sowie deren wesentliche Gefahr-Eigenschaften

Bei den Stoffen bzw. Gemischen, die im Sinne der Störfallverordnung in relevanten Mengen zum Einsatz kommen, handelt es sich um das Flussmittelbad, um das Entzinkungsbad sowie um die Lagerung von Flussmittel (fest) zum Einsatz, Zinkasche und Filterstaub. Alle genannten Stoffe bzw. Gemische beinhalten anorganische Zinkverbindungen und sind damit als umwelt- bzw. wassergefährdende Stoffe eingestuft.

5. Allgemeine Information darüber, wie die betroffene Bevölkerung erforderlichenfalls gewarnt wird, angemessene Informationen über das Verhalten bei einem Störfall

Bei Eintritt eines Störfalls wird sofort die für den Betrieb zuständige Feuerwehr in Menden benachrichtigt, welche die erforderlichen Maßnahmen ergreift. Sofern erforderlich, erfolgt die Information der Öffentlichkeit durch Lautsprecherdurchsagen der Polizei, der Feuerwehr oder anderer Hilfskräfte sowie ggf. durch Rundfunkdurchsagen.

Bei Austritt von wassergefährdenden Flüssigkeiten aus den Vorbehandlungsbädern sind keine direkten Auswirkungen auf die Öffentlichkeit zu befürchten. Die Bäder sind in Auffangwannen aufgestellt und verfügen über Leckage-Überwachungen. In den Auffangwannen zurückgehaltene Badflüssigkeiten werden abgepumpt und der Entsorgung durch einen Fachbetrieb zugeführt. Sollte ein Brandfall eintreten und Brandgase durch eine ungünstige Windrichtung wahrnehmbar sein, sollten Anwohner geschlossene Räume aufzusuchen und die Fenster geschlossen halten. Anwohner müssen sich in jedem Fall vom Unfallort fernhalten und sollten Nachbarn und Passanten informieren. Den Anordnungen von Polizei und Feuerwehr ist unbedingt Folge zu leisten!

6. Datum der letzten Vor-Ort-Besichtigung oder Hinweis, wo diese Information elektronisch zugänglich ist

Die letzte Vorort-Besichtigung (Störfallinspektion) des Betriebsbereiches erfolgte durch die Störfallkommission der Bezirksregierung Arnsberg am 7. März 2017.

7. Einzelheiten darüber, wo weitere Informationen unter Berücksichtigung des Artikels 4 der Richtlinie 2003/4/EG eingeholt werden können

Weitere Informationen können bei der Bezirksregierung Arnsberg eingeholt werden. Zuständiger Ansprechpartner OBO Bettermann Produktion Deutschland GmbH & Co.KG: N.N.